Auch wenn OWV-Vorsitzender Ludwig Gradl nicht immer ganz zufrieden ist mit den Mitgliedern, der Oberpfälzer Waldverein war auch 2011 wieder sehr aktiv und hat eine Vielzahl von Aufgaben übernommen, um die Heimat lebens- und liebenswert zu machen. Dies fing an bei der Dorfpflege, ging weiter mit der Markierung der Wanderwege, Pflege der Bänke und der Nistkästen und endete – mit vielen „Zwischenstationen“ – bei der Aufrechterhaltung von Brauchtum. Hauptvereinsvorsitzender Armin Messner zeigte sich tief beeindruckt.

Zu Beginn der Hauptversammlung wurde eine Gedenkminute für die verstorbenen Mitglieder, besonders für Sieglinde Gallasch, Heribert Härtl und Franz Sporrer eingelegt. Im Vereinsheim erinnerte Schriftführerin Gerlinde Reisnecker an die Aktivitäten des Jahres 2010 mit dem umfangreichen Protokoll der letzten Jahreshauptversammlung.

Im Bericht des Vorstandes erinnerte Vorsitzender Ludwig Gradl an verschiedene Aktivitäten, darunter zwei Vorstandssitzungen, Teilnahme an der Hauptversammlung des Hauptvereins in Waldeck und der Sitzung der Vereine aus der Großgemeinde wegen Erstellung des gemeindlichen Vereinskalenders. Mehreren Mitgliedern wurde zu runden Geburtstagen gratuliert. Der Maibaum wurde 2011 bereits am 30. April gemeinsam mit der Feuerwehr aufgestellt. „In dieser Zeit wurde die von uns gepachtete Kratzerraumhütte aufgebrochen“, bedauerte Gradl. „Der Schaden war größer als die Sache wert war.“

Maria Gradl pflanzte den Blumentrog an der „Grüß Gott-Tafel“ an. Das Johannisfeuer wurde nicht abgebrannt – der Bauhof der Gemeinde richtete den Platz her und säte ihn neu an. Seit 2011 ist Adalbert Sporrer für den Feuerplatz zuständig. „Wer etwas hinfahren will, muss sich bei ihm anmelden.“ Bei den Sitzungen der ARGE der Vereine wurde der Griesbacher Vereinskalender erstellt, das Erntedank- und Herbstfest organisiert.

Ziel der ARGE sei es, auch in Griesbach ein „bleibendes Fest“ – wie den Fastentrunk in Mähring, das Starkbierfest in Großkonreuth oder den Oberpfälzer Abend in Mähring – zu veranstalten. Damit dies gelingt, müsse sich die Jugend mehr einbinden und auch zu den Veranstaltungen hingehen, wünschte sich Gradl. Eingeladen sind alle Einwohner der Großgemeinde. Im letzten Jahr war er zufrieden mit dem Besuch gerade von „außerhalb“ der Pfarrei. „Das Programm für heuer wird schon überlegt, wir haben schon ein paar gute Ideen“, so der Vorsitzende.

Etwas enttäuscht war der Vorsitzende von der Antwort der Sparkasse auf seinen Antrag, bei der „Ausschüttung“ mit einem Zuschuss für den „Galgenberg“ und die Jugendarbeit unterstützt zu werden. „Leider entsprachen unsere Vorhaben nicht dem aktuellen Marketingkonzept“. Dank sagte Gradl an die Raiffeisenbank, von der der OWV 250 Euro Zuschuss für die Renovierung des Galgenbergs erhalten hatte.

Wie schon seit zwei Jahren reichte 2011 ein Nikolauspaar für die Nikolausbesuche aus. Die Weihnachtsfeier im Vereinsheim hätte mehr Besucher verdient. Traditionell wurden die Christbäume, die Krippe und die Altäre in der Kirche aufgestellt und geschmückt. Zwei Mitglieder sicherten die Grotte vor Wintereinbruch mit einer Tür, eine defekte Bank an der Grotte wurde entsorgt, der letzte Abfallkorb entfernt. „Die Bank soll wieder aufgestellt werden“, der Schaden – entstanden durch einen Rückewagen – wurde gemeldet.

Für die Ministranten wurden vom OWV aus der „Grottenkasse“ drei neue Gewänder finanziert, ein Gewand zahlte die ARGE und vier Gewänder die Kirchenstiftung. „Jetzt kommen sie ordentlich daher“, war Gradl zufrieden. Zu Weihnachten organisierte er auch noch die Reinigung der Alben – die Auslagen übernahm die Kirchenstiftung.

Kassier Josef Riedl wurde einwandfreie Kassenführung bescheinigt, er wurde einstimmig entlastet, nachdem er über die Finanzlage berichtet hatte. „Es ist noch Geld vorhanden“, meinte Ludwig Gradl, der darauf hinwies, dass das auch gebraucht werde für die Renovierung der Fenster im Stöckl-Haus. Dank sagte der Vorsitzende allen, die den Verein in irgend einer Form unterstützt hatten.

Der Ausblick:
Mit der Renovierung des „Galgenbergs“ geht es heuer mit weiteren zwei bis drei Einsätzen weiter, benötigt werden dazu ein Bulldog, ein Frontlader und ein Kipper. Für das Aufräumen der Werkstatt werden Freiwillige gesucht. Für das Binden der Kränze für den Maibaum wird für Freitag Unterstützung gerne angenommen. „Berti“ Sporrer braucht noch Mithilfe beim Aufstellen. Es soll „am Teich“ gegrillt werden und je nach Witterung ein Zelt aufgestellt werden. Die Feuerwehrjugend übernimmt diesmal die Organisation der Feierlichkeiten.

Am 19./20. Mai findet die Hauptversammlung in Kohlberg statt. Die Familienwanderung wird von Josef Schreiber und Mathias Reisnecker organisiert. Das Johannisfeuer soll heuer wieder abgebrannt werden. Das Mähen der Wiese wird wieder mit einem „Subunternehmer“ übernommen, für das „Dorfmähen“ werde man die Unterstützung des Bauhofs brauchen, da die Helfer nicht jünger werden. Die Wandertafel wird saniert und wegen der Zertifizierung in die Ortsmitte versetzt. „Ein Wegweiser zum Main-Mies-Weg steht auch noch auf Schulgrund,“ so OWV-Vorsitzender Gradl.

Bänke und Wegweiser in der Dorfmitte müssen gestrichen werden, für die Anschlagtafel wird eine Lösung gesucht. Geplant ist eine neue Bank an der Grotte. Überlegt wurde, Blumentröge für die Dorfmitte anzuschaffen, das Problem ist das Gießen. Teilgenommen wird am Gründungsfest des OWV Thanhausen. Die Preisverleihung der Marktmeisterschaft in Mähring findet am Vatertag statt, wo der OWV seit 30 Jahren seine Wanderung hat. „Da können wir nicht hinfahren“, bedauerte Gradl. Ein weiteres Problem gibt es mit dem Motorschlitten zum Spuren der Loipen. Gesucht wird eine neue Bleibe, ansonsten müsse überlegt werden, ihn abzuschaffen.


Wie vielfältig das Engagement des OWV Griesbach ist, zeigten die Berichte der Warte bei der Jahreshauptversammlung. Vorsitzender Ludwig Gradl bedankte sich bei allen Warten und vielen Helfern für die Unterstützung und unzählige Stunden Freizeit, die für die Heimat und für die Allgemeinheit geopfert werden – und das alles völlig kostenlos.

Der Vorsitzende berichtete über verschiedene Arbeiten am Vereinsheim und am Stöcklhaus. Bei verschiedenen Arbeitseinsätzen wurde ein (bereits fauler) Ahorn-Baum hinter dem Stöckl-Haus entfernt, die Werkstatt aufgeräumt, Brennholz für das Vereinsheim hergerichtet, die Grünanlagen vor dem Vereinsheim gepflegt und Holz für den Holzbackofen gespalten. An mehreren Abenden reinigte Günter Gradl das Dach des Stöcklhauses mit einem Hochdruckreiniger. Der Dachrinnenablauf musste mit einer elektrischen Spirale gereinigt werden, Dank galt Robert Werner für den kostenlosen Einsatz. Die Straße (Angrenzung) kehrte Ludwig Gradl selbst zweimal, zuletzt vor Ostern.

In der Adventszeit stellte er den Christbaum vor dem Vereinsheim auf. Für das Vereinsheim wurde ein Kaffee-Automat angeschafft, „ein Profi-Gerät!“ Das Vereinsheim war an vier Samstagen, an Drei König, Aschermittwoch und an Josefi geöffnet. „Leider ist der Zuspruch zu den Veranstaltungen und zu Arbeitseinsätzen nicht gerade rosig,“ bedauerte Gradl. Von November bis Ende März war das Vereinsheim jeweils Mittwochs geöffnet. Das Einheizen und den Ausschank übernahmen einige Mitglieder. Dank sagte Gradl allen „Heinzelfrauchen und Heinzelmännchen“, die sich das ganze Jahr über um das Vereinsheim kümmern.

Als Sprecher des Heimatkundlichen Arbeitskreises und für den Bereich Heimatpflege erinnerte Gradl an das Buch über „Kleindenkmäler“, das er mit Raimund Keis erstellen will. Es werde noch einige Zeit dauern, bis es fertig ist. Das Heft „Griesbacher Heimat 2“ wird heuer erscheinen Dank der Unterstützung von Thomas Sporrer. Auch das Herrichten des Galgenberges übernahm der Heimatkundliche Arbeitskreis. Am 7. und 8. Oktober wurde mit zwei Großeinsätzen die Maßnahme mit schwerem Gerät und Baggereinsatz begonnen, im April ging es weiter mit Motorsägen, Radlager und Bagger. Es soll eine Tafel errichtet werden, die auf die Historie des Galgenberges hinweist.

Dank galt Thomas Gradl, der das vor Jahren dort aufgestellte ehemalige Friedhofskreuz restauriert und wieder aufgestellt hat. „Dank der vielen Helfer wurde mehr geschafft als geplant“, dafür sagte Gradl allen Helfern Dank, aber auch allen Sponsoren. Renoviert wird das Feldkreuz von Konrad Haberkorn an der Straße von Lauterbach nach Griesbach. Eine neue Porzellantafel wurde in Auftrag gegeben. Die zu Bruch gegangene Holzbildtafel „in der Hallerin“ wurde von Konrad Beer erneuert.

Ludwig Gradl und Otmar Rath berichteten von fünf Arbeitseinsätzen bei der Dorfpflege (Vormähen durch Bauhof, Nachmähen mit dem Rasentraktor) in der Dorfmitte. Als Lohn für die Helfer gab es eine Brotzeit nach jedem Einsatz. Auf Anregung einer Griesbacherin wurde eine schriftliche Einladung zum Arbeitseinsatz vor Ostern an alle Haushalte verteilt – die zehn Helfer beim „Osterputz“ waren allesamt OWV-Mitglieder.

Markierungswart Josef Wolfrum war unzählige Stunden unterwegs mit seiner Frau „Traudl“ und weiteren Helfern, denen er für die Unterstützung dankte. Über 200 Kilometer wurden abgegangen, nach- oder ummarkiert, zum Teil sogar viermal. Etliches wurde gar nicht aufgeschrieben. Der Main-Miesweg wurde begangen und umgelegt über das Wasserhäusl. Jemand habe – ohne sein Wissen – den Miesweg neu markiert, so dass er nochmals nachmarkieren musste. Neue Markierungsschilder wurden aufgestellt für den Nurtschweg, der ab Redenbach umverlegt wurde zum Galgenberg.

Wanderart Josef Schreiber berichtete von der Familienwanderung zur Kellermühle und der Herbstwanderung mit den Kindern bis zur Platte. Die Faschingswanderung führte nach Redenbach. Die Rucksackwanderung zur Kratzerraumhütte wurde wegen des „Sauwetters“ abgesagt, allerdings ließen es sich die „Eisernen“ es sich nicht nehmen, mit dem Auto zur Hütte zu fahren, um die bereits hergerichtete Brotzeit und Getränke „zu entsorgen“ bzw. zu „vertilgen“. Josef Schreiber und Mathias Reisnecker mähten das Gelände bei der Kratzerraumhütte.

Natur- und Vogelschutzwart Eduard Zoller übernahm die Winterfütterung, hatte die Nistkästen ausgeräumt und zum Teil umgehängt, da viele Bäume entfernt wurden, außerdem mähte er die Wiesen an der Gemeindebrücke. Den Bereich „Volksmusik und Volkstum“ übernahm die „Stubnmusi“, die auch im abgelaufenen Jahr wieder einige Auftritte hatte.

Maria Gradl informierte über die Frauengruppe. Zu den Aktivitäten zählten die Donnerstagstreffen von November bis Ende März zum Handarbeiten, das Schmücken des Osterbrunnens und der Christäume, Binden der Kränze und Girlanden für den Maibaum (mit der Feuerwehr), Kuchen-, Brot- und Pizza- backen für verschiedene Anlässe, das Verräumen des Brennholzes für das Vereinsheim, die Mithilfe und das Schmücken für das Erntedank-/Herbstfest mit Verkauf des Essens, sowie ein Ausflug mit dem Zug zum Nürnberger Christkindlmarkt. Die Frauen unterstützten zudem Jugendwartin Rosi Rödl bei ihren monatlichen Unternehmungen mit den Kindern und beim Ferienprogramm.

Hauptvereinsvorsitzender Armin Messner war gerne zum OWV Griesbach gekommen, um hier Mitglieder für langjährige Treue und besondere Verdienste auszuzeichnen. „Was von den Heimatfreunden hier geleistet und für die Heimat getan wird, ist einfach erstaunlich“, sagte Messner angesichts der umfangreichen Berichte über die vielfältigen Tätigkeiten und Aktivitäten der Mitglieder. Dank sagte er den Geehrten, aber auch Vorsitzenden Ludwig Gradl, den Warten und Helfern.

Das „Ehrenzeichen in Silber“ für 25 Jahre Treue zum OWV und eine Ehrenurkunde erhielten Rosa Weiß (Redenbach), Karin Müller, Sandra Pangratz, Claudia Sturm, Christine Schmidkonz, Thomas Bäuml und Ulrike Schmidkonz.

Die „Ehrennadel in Anerkennung der Verdienste“ gab es für Waltraud Wolfrum (Wanderweg-Markierung mit ihrem Mann), Roswitha Rödl (Jugendarbeit), Brigitte Meyer-Wurm (Jugendarbeit) und Carolin Wurm (Jugendarbeit). Sie alle hätten ihre große Verbundenheit zum OWV und zur Heimat bewiesen durch ihre großen Leistungen, lobte Messner.

Die „Verdienstnadel in Silber für besondere Verdienste“ erhielt Josef Wolfrum (Markierungswart). Mit der „Verdienstnadel in Gold“ wurden Schriftführerin Gerlinde Reisnecker und 2. Vorsitzender Mathias Reisnecker überrascht, ihnen dankte der Hauptvereinsvorsitzende für ihre besonderen Verdienste um den OWV-Zweigverein und um ihre Heimat.

Großes Lob galt Jugendwartin Rosi Rödl für ihre sehr gute Jugendarbeit, mit der sie das Interesse der Kinder für ihre Umgebung und Heimat weckt. „Bei uns in der Oberpfalz ist es sehr schön, wir können stolz sein auf das, was wir haben!“. Und das würden auch die Touristen erkennen. Das „Langsam durch die Landschaft gehen“ habe sich verbreitet, es gibt jetzt auch Geo-Ranger und Trekking-Touren. Der OWV habe nicht mehr das Monopol für Markierungsarbeiten. Die Oberpfalz müsse etwas tun, um so bekannt zu werden wie der Bayerische Wald oder andere Regionen.

760.000 Euro standen für den Goldsteig von Marktredwitz bis Passau zur Verfügung (alter Burgenweg). Es sei festzustellen, dass jetzt viel mehr Leute auf dem Weg unterwegs sind. „Die Idee war die Richtige.“ Allerdings soll das Goldsteig-Konzept noch verbessert werden. Dass dafür der Nurtsch-Weg aufgegeben werden soll, lehnt der OWV ab. Für den Erhalt des Nurtschweges habe man der Markierung als Zubringer für den Goldsteig zustimmen müssen. Auch Ludwig Gradl sprach sich für den Erhalt des 70 Jahre alten Nurtschweges aus: „Das ist bei uns der Nurtschweg und soll es auch bleiben!“.

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